Die Wirkung suchtauslösender Substanzen auf die intracraniale Selbst-Stimulation und ihre Modulation durch excitatorische Neurotransmitter

 

M.M. Schugens

 

  Zusammenfassung der Zielsetzung und der Methodik

 

Die Überlappung von Regionen im Gehirn, in denen intracraniale Selbststimulation (ICSS) oder Selbstadministration von suchtauslösenden Sustanzen beobachtet werden kann, legt die Existenz eines endogenen Belohnungssystems nahe. Eine zentrale Komponente dieses Belohnungssystems ist das mediale Vorderhirnbündel, das dopaminerge Kerngebiete des Mittelhirns mit Strukturen wie dem frontalen Kortex sowie dem Nucleus accumbens verbindet. Letzterem wird eine wichtige Rolle bei der positiven Wirkung von Drogen und bei der Suchtentstehung zugeschrieben. Da das ICSS-Belohnungssystem mit dem Opiat- und dem Glutamatsystem interagiert, kann die Wirkung von suchtauslösenden und glutamatergen Substanzen und ihr Zusammenspiel mit Hilfe des ICSS Paradigmas untersucht werden. Dabei erhalten Ratten eine subchronische Behandlung mit Morphin und die Wirkung auf die ICSS-Schwelle während der Morphingabe und im Entzug wird erfaßt. Die intracraniale Stimulation erfolgt im lateralen Hypothalamus, und die ICSS-Schwelle wird mit Hilfe von zwei einander überlagerten Verstärkerplänen gemessen. Die Glutamatantagonisten werden sowohl peripher verabreicht als auch intracranial in folgende Zielgebiete: Nucleus accumbens, frontaler Cortex, Hippocampus und Area tegmentalis ventralis (VTA).